Musik & Musikgeschichte
Ein wüstes Familiengeschehen: Der mykenische König Agamemnon ist von seiner Frau Klytaimnestra und deren Geliebten Aigisthos erdolcht worden. Tochter Elektra will die ruchlose Tat rächen, doch fehlt ihr dazu die Kraft, weswegen schließlich ihr Bruder Orestes die Mutter und den Liebhaber tötet. Diese blutige Geschichte wurde in der Antike von Sophokles in einer Tragödie dargestellt, und auf dieser basiert das 1903 entstandene Drama Elektra von Hugo von Hofmannsthal. Richard Strauss wiederum legte das Stück seiner gleichnamigen Oper zugrunde; 1909 erlebte sie in Dresden ihre vielbeachtete Uraufführung. Erläuterungen zu Geschichte und Kontext des Werks, zu den charakteristischen Merkmalen des Textes und der ungemein expressiven Musik sowie eine allgemeinverständliche Behandlung der wichtigsten dramatischen und musikalischen Vorgänge sollen dazu dienen, den Besuch einer Vorstellung des MainfrankenTheaters Würzburg (Theaterfabrik Blaue Halle) vorzubereiten. Vorkenntnisse werden nicht erwartet; Bild- und Klangbeispiele bereichern den Abend. Seit 2023 ist der vielfach ausgezeichnete Wissenschaftler und ehemalige Ordinarius Prof. Dr. Ulrich Konrad Seniorprofessor am Institut für Musikforschung der Universität Würzburg.
Die h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach ist ein monumentales Meisterwerk der Chorliteratur. Sie wurde seit dem 19. Jahrhundert auch als Hohe Messe bezeichnet, das barocke Gegenstück zu Beethovens genialer Missa solemnis. Das Werk ist der Höhepunkt in Bachs Schaffen, am Ende seines Lebens zusammengestellt, zu seinen Lebzeiten nie in Gänze aufgeführt. Eine erste Aufführung der gesamten Messe erlebte Berlin erst am 12. Februar 1835 und auch der Druck des Werkes ließ über 100 Jahre auf sich warten. Erfahren Sie etwas zu Geschichte, Text und Hintergrund dieses anspruchsvollen Werkes. Mit welchem Respekt, mit welchem Mut stellen sich Chorsänger und Dirigent diesen Herausforderungen? Welche Vorstellungen und Bilder helfen beim Singen und beim Hören? Entdecken Sie Formen, Strukturen, Effekte und „Wort-Ton-Beziehungen“ und schmunzeln Sie über die eine oder andere Anekdote aus dem Nähkästchen der Arbeit an diesem Werk. Wie kühn ist die Harmonik, wie beeindruckend die Fugen! Die Einführung in dieses Meisterwerk soll dazu dienen, das Konzert des Oratorienchor Würzburg am 11.11.2023 um 19:30 Uhr in St. Johannis in Würzburg für den interessierten Zuhörer vorzubereiten. Vorkenntnisse werden nicht erwartet. Matthias Göttemann studierte Kirchenmusik mit Dirigieren und Chorleitung an der Hochschule für Musik in Würzburg und hat mit dem Oratorienchor Würzburg und namhaften Orchestern einen großen Teil des bekannten Oratorienrepertoires aufgeführt. Er verantwortet seit über 20 Jahren hauptberuflich die "Kirchenmusik in den Hassbergen". Alexander Susewind ist Diplomtheologe und Diplompsychologe und seit Jahren begeisterter Sänger im Oratorienchor Würzburg. In Kooperation mit dem Oratorienchor Würzburg.