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Kunsthistorik und Kulturgeschichte

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Das 19. Jahrhundert in der Kunst: zwischen Beharrungsvermögen und Aufbruchsstimmung
Mi. 25.09.2024 15:00
Würzburg
zwischen Beharrungsvermögen und Aufbruchsstimmung

Das 19. Jahrhundert stand lange nicht hoch im Kurs der Kunstgeschichtlerinnen und Kunstgeschichtler. Wohl wurden der Klassizismus und fälschlich auch die revolutionäre Romantik als Ausläufer der Stilordnungen der Vergangenheit gewürdigt und Realismus, Naturalismus und Impressionismus als Vorläufer der Moderne gefeiert. Dazwischen aber lag mit Idealismus, Historismus, ja selbst Symbolismus „Geschmacksverwirrung“, sogar „Kitsch“. Tatsächlich ist das 19. Jahrhundert mit seiner wechselnden, ja oft gleichzeitigen Orientierungen an überlebten Stilen einerseits und kühnen Neuaufbrüchen andererseits ein Spiegel der divergierenden Stimmungen und Befindlichkeiten dieser Zeit. Alles veränderte sich rasant. Zu Beginn herrschten Monarchien, Postkutschen rumpelten über schottrige Straßen, die Bibel wurde als Entwicklungsgeschichte der Natur und der Menschheit verstanden und das gemalte oder das grafische Bild war die einzige Möglichkeit, die Flüchtigkeit der Wirklichkeit festzuhalten. Am Ende waren Sozialismus und Kommunismus möglich, die ersten Automobile fuhren, Darwin hatte die Evolution der Arten nachgewiesen, Glaubenssätze wurden von Wissenschaftsgläubigkeit abgelöst und die Fotographie konnte jeden und alles „verewigen“. Der Galopp der „-ismen“ in der Kunst entspricht den ambivalenten Zeitströmungen und der innere Gespaltenheit der Menschen. Auch die Künstler sahen, dass die jahrhundertelang bewährten Wertgefüge zerbrachen und fragten sich, ob sie imstande seien, neue Symbole für moderne Inhalte zu finden, nachdem sich die alten als leere Hüllen erwiesen hatten. Wie kann man, so überlegten sie, eine Wirklichkeit, die sich so schnell und oft unbegreiflich verändert in ästhetische Formen gießen- und soll man das überhaupt? Und sie erkannten: „Die“ Kunst gibt es nicht mehr. Er gibt nur noch den einzelnen Künstler, der seine Wahrheit sucht – und manchmal auch findet. Dr. Eva-Suzanne Bayer studierte Kunstgeschichte, Theaterwissenschaften und Germanistik in Tübingen, Wien, Florenz und München. Seither ist sie als freiberufliche Kulturjournalistin – für Zeitungen und Zeitschriften, aber auch für Funk und Fernsehen –, als Reiseleiterin und Dozentin an Universitäten und in der Erwachsenenbildung tätig.

Kursnummer 83008B-sg
Winter: Schnee, Kälte, Eis und Weiß Vom Wintervergnügen zur Seelenkälte
Mi. 12.02.2025 15:00
Würzburg
Vom Wintervergnügen zur Seelenkälte

Winter - das ist die Zeit der Kälte und des Rückzugs, der reduzierten Tätigkeiten im Freien, der Zeit ohne Farben. In Skulpturen- und Gemäldezyklen der Jahreszeiten personifiziert den Winter ein alter, gebückter und oft ausgemergelter Mann mit langem Bart, dessen Leben von Entbehrung geprägt ist und sichtlich bald zu Ende geht. Melancholie und Todesahnung gehen mit Winterdarstellungen oft Hand in Hand. Doch dann entdeckten im 17. Jahrhundert die Städter und die Maler – vor allem in den Niederlanden - dass man sich auch im Winter vergnügen konnte: mit Eislaufen, Schneeballschlachten Schlittenfahrten, rauschenden Festen (z. B. das „Bohnenfest“) und mit Tafelfreuden der besonderen Art. Die Romantiker fanden im Schnee und karger Landschaft wieder eine tiefsinnige Lebensmetapher. Den Impressionisten und Expressionisten gelang es, das vermeintlich monotone Weiß des Schnees und des Eises in differenzierte oder scharfe Farbtöne aufzubrechen. Die Symbolisten wie Giovanni Segantini und z.T. auch Edvard Munch bearbeiteten wieder den Doppelsinn von Schneelandschaft und Todesgleichnis. Und in der modernen Kunst stehen neben den schwarzen Bildern von z.B. Mark Rothko, Ad Reinhardt, Frank Stella, Robert Rauschenberg und Barnett Newman die weißen Bilder von Robert Ryman, Agnes Martin und Lucio Fontana. [Ein absolut weißes Bild auf weißem Grund wie es Kasimir Malewitsch mit dem „Weißen Quadrat auf weißem Grund“ (1917) schuf, führt auch zu der Kernfrage: Was ist Kunst? An dieser Frage zerschellen in Jasmina Rezas Theaterstück „Kunst“ Freundschaften und Lebenslügen.] Der Kurs zeigt zuerst herzerwärmende Schneelandschaften in den verschiedenen Kunstepochen und untersucht danach den „Seelenwinter“, die Melancholie in der Malerei und den wenigen Beispielen der Plastik. Dr. Eva-Suzanne Bayer studierte Kunstgeschichte, Theaterwissenschaften und Germanistik in Tübingen, Wien, Florenz und München. Seither ist sie als freiberufliche Kulturjournalistin – für Zeitungen und Zeitschriften, aber auch für Funk und Fernsehen –, als Reiseleiterin und Dozentin an Universitäten und in der Erwachsenenbildung tätig.

Kursnummer 83008A-sg
100 Jahre Bauhaus in Dessau
Fr. 21.03.2025 17:30
Güntersleben

1919 gründete Walter Gropius in Weimar das Bauhaus, die einmalige und visionäre Kunstschule. Dort entstandene künstlerische Ideen beeinflussten das Design und vor allem die Architektur des 20. Jahrhunderts und bis heute. 1925 zog Bauhaus nach Dessau um. Berühmte Künstler wie Lyonel Feininger, Wassily Kandinsky, Laszlo Moholo-Nagy, Paul Klee und viele mehr prägten als Professoren am Bauhaus die moderne Kunst. Gerade Linien und rechte Winkel, Glasfassaden, keinerlei Verzierung, Einfachheit, knappe Ausnutzung von Raum, Stoff, Zeit und Geld - das erscheint uns heute sehr banal und selbstverständlich, doch damals war es etwas ganz Neues. Das Bauhaus wurde 1933 von den Nazis als „entartet“ geschlossen. Viele Lehrer und Schüler emigrierten ins Ausland und begründeten dort den internationalen Ruhm des Bauhauses. Der Kurs gibt eine Einführung in Entstehung, Wirken und Kunsttheorie des Bauhauses. Dalia Kraus, M. A., wurde in Litauen geboren, studierte an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen Kunstgeschichte und Archäologie. Seit ihrem Abschluss 2010 ist sie in der Erwachsenenbildung tätig und hält als Dozentin an mehreren Volkshochschulen in Unterfranken Vorträge über kunstgeschichtliche Themen. Darüber hinaus leitet sie Führungen durch die Ausstellungen im Museum Georg Schäfer in Schweinfurt.

Kursnummer 83016A-sgGÜ
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Gebühr: 11,00
Dozent*in: Dalia Kraus
Vortragsreihe: Italienische Skulptur der Hoch- und Spätrenaissance Teil I: Tullio Lombardi, Michelangelo, Baccio Bandinelli
Mo. 28.04.2025 19:00
Würzburg
Teil I: Tullio Lombardi, Michelangelo, Baccio Bandinelli

Schon als Architekt und Maler einer der führenden Künstler Italiens des 16. Jahrhunderts, hat Michelangelo selbst sich mehr als Bildhauer gesehen. Mit seinem monumentalen „David“ in Florenz oder der Pieta im Petersdom in Rom setzte er neue Maßstäbe in der Skulptur. Wichtige Webbereiter seiner Kunst waren Tullio Lombardo und Andrea Sansovino. Nach dem gewaltigen Schaffen Michelangelos versuchten viele Künstler, es diesem Genie gleichzutun. Baccio Bandinelli erlangte mit seinem teils gefälschten Lebenslauf ebensolche Berühmtheit wie mit einigen spektakulär gescheiterten Projekten. Priv.-Doz. Dr. Johannes Sander studierte Kunstgeschichte, Geschichte und Germanistik an den Universitäten in Würzburg und Wien und wurde 2012 mit einer Arbeit über den Kirchenbau des 19. Jahrhunderts in Bayern promoviert. 2018 habilitierte er sich mit einer Monografie über die mittelalterliche Baugeschichte des Würzburger Domes. Seit 2013 ist er Dozent an der Universität Würzburg sowie als freier Wissenschaftler, Autor, Stadt- und Museumsführer tätig.

Kursnummer 83100A-sg
Vortragsreihe: Italienische Skulptur der Hoch- und Spätrenaissance Teil II: Benvenuto Cellini, Vincenzo de’ Rossi, Giambologna
Mo. 12.05.2025 19:00
Würzburg
Teil II: Benvenuto Cellini, Vincenzo de’ Rossi, Giambologna

Benvenuto Cellinis Biografie ist reich an teils gewaltsamen Begebenheiten, doch auch mit seiner Kunst wie dem bronzenen „Perseus“ oder der „Saliera“ machte er sich einen Namen als einer der wichtigsten Bildhauer des 16. Jahrhunderts. Einen weiteren Höhepunkt erreichte die italienische Skulptur mit dem umfangreichen Schaffen des flämischstämmigen Giambologna, der die schraubenartig gedrehte „figura serpentina“ zu seinem Markenzeichen machte. Durch zahlreiche Schüler wirkte er weit in die europäische Kunstwelt hinein. Priv.-Doz. Dr. Johannes Sander studierte Kunstgeschichte, Geschichte und Germanistik an den Universitäten in Würzburg und Wien und wurde 2012 mit einer Arbeit über den Kirchenbau des 19. Jahrhunderts in Bayern promoviert. 2018 habilitierte er sich mit einer Monografie über die mittelalterliche Baugeschichte des Würzburger Domes. Seit 2013 ist er Dozent an der Universität Würzburg sowie als freier Wissenschaftler, Autor, Stadt- und Museumsführer tätig.

Kursnummer 83102A-sg
Vortragsreihe: Italienische Skulptur der Hoch- und Spätrenaissance Teil III: Francesco Mochi, Gianlorenzo Bernini, Francois Duquesnoy
Mo. 26.05.2025 19:00
Würzburg
Teil III: Francesco Mochi, Gianlorenzo Bernini, Francois Duquesnoy

In Rom nahm die europäische Kunst des Barock ihren Ausgang, nicht zuletzt durch Werke der Bildhauerei. Neben Francesco Mochi ragt hier vor allem Giovanni Lorenzo Bernini heraus, dessen zahlreiche Arbeiten vor allem die Papststadt Rom künstlerisch prägten. Als regelrechter Experte für Putten ging Francois Duquesnoy in die Kunstgeschichte ein, doch leistete er auch im Bereich der Monumentalskulptur Außerordentliches. Priv.-Doz. Dr. Johannes Sander studierte Kunstgeschichte, Geschichte und Germanistik an den Universitäten in Würzburg und Wien und wurde 2012 mit einer Arbeit über den Kirchenbau des 19. Jahrhunderts in Bayern promoviert. 2018 habilitierte er sich mit einer Monografie über die mittelalterliche Baugeschichte des Würzburger Domes. Seit 2013 ist er Dozent an der Universität Würzburg sowie als freier Wissenschaftler, Autor, Stadt- und Museumsführer tätig.

Kursnummer 83104A-sg
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19.01.25 19:00:19