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1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

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Spuren jüdischen Lebens vom Main bis zur Tauber: Führung über den Bezirksfriedhof Allersheim
So. 21.04.2024 11:00
Treffpunkt:, siehe Kursbeschreibung

Bet Hachajim (Haus des ewigen Lebens) – so wird der Friedhof in der hebräischen Sprache genannt, denn die jüdischen Friedhöfe sind für die Ewigkeit errichtet. Jeder Tote hat ein ewiges Ruherecht. Der Bezirksjudenfriedhof Allersheim wurde 1665 errichtet und zeigt heute auf 1,6 ha noch fast 2000 Grabsteine. Anhand dieser kultur- und kunstgeschichtlichen steinernen Zeugnisse können 350 Jahre jüdischer Geschichte vom Main bis zur Tauber gezeigt werden. Bei der Führung lernen Sie die Geschichte des Friedhofs kennen und erhalten Informationen über das Leben der jüdischen Landbevölkerung sowie ihre Beerdigungskultur. Bitte achten Sie auf festes Schuhwerk. Führung mit Friederike Langeworth (Archivarin Markt Giebelstadt). Männliche Teilnehmer sollten eine Kopfbedeckung für den Friedhofsbesuch mitbringen. Treffpunkt: Jüdischer Friedhof, Seebachweg, Allersheim. Ohne Gebühr mit Anmeldung bei der Außenstelle Giebelstadt: Tel. 09334-808-40

Kursnummer 11070-sgGI
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Gebühr: kostenlos
Dozent*in: Friederike Langeworth
Felix Mendelssohn Bartholdy
Di. 25.06.2024 18:00
Würzburg

Im Rahmen der Reihe "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" widmen sich diese beiden Vorträge Felix Mendelssohn Bartholdy, dem ersten deutschsprachigen Juden, der als Komponist nationale und internationale Bedeutung gewann. Als Enkel des europaweit geschätzten jüdischen Kaufmanns und Philosophen Moses Mendelssohn war er in eine aufgeklärte Familie hineingeboren worden, die versuchte, sich in der christlichen Mehrheitsgesellschaft zu etablieren. Sich gleichzeitig als Jude und als Deutscher zu fühlen, war für Mendelssohn einerseits eine Selbstverständlichkeit, andererseits aber auch ein Dilemma, aus dem er sich nie ganz befreien konnte, zumal er zeit seines Lebens antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt war – unter anderem von seinen Komponistenkollegen Robert Schumann und Richard Wagner. Viele seiner Vertonungen wurden typisch deutsches Kulturgut. Seine Chorlieder „Wer hat dich, du schöner Wald“ und „O Täler weit, o Höhen“ wurden quasi deutsche Volkslieder, sein Lied „Leise zieht durch mein Gemüt“ gehörte, wie zahlreiche andere seiner Lieder, lange zum festen Lieblingsrepertoire singender deutscher Bürgertöchter. Viele seiner Klavierwerke, insbesondere die sogenannten "Lieder ohne Worte", erfreuten sich dort ebenfalls größter Beliebtheit. Auch auf einem ganz anderen Gebiet wurde Mendelssohn von unschätzbarer Bedeutung für einen speziell deutschen Kunstbereich, nämlich die evangelische Kirchenmusik. Kein anderer der großen Komponisten des 19. Jahrhunderts hat so viele deutschsprachige geistliche Musik komponiert wie er und damit dieses Genre dermaßen beeinflusst. Die Nationalsozialisten setzten der Aufführung Mendelssohnscher Werke mit ihrem strikten Verbot jeglicher jüdischer Musik schließlich ein abruptes Ende. Ganz erholt hat sich die Mendelssohn-Rezeption bis heute nicht davon. Trotzdem gehören viele seiner Werke heute längst wieder zum festen Konzertrepertoire der klassischen Musik, sein Violinkonzert etwa, die italienische und die schottische Symphonie, sein großes Oratorium "Elias" oder auch seine Kammermusik. Der Hochzeitsmarsch aus seiner Musik zu Shakespeares "Sommernachtstraum" ist einer der weltweit berühmten Klassikschlager. Neben alldem kommt in den beiden Vorträgen noch ein anderer wichtiger Aspekt in Mendelssohns Lebensleistung zur Sprache, nämlich seine Bedeutung als einer der ersten wichtigen Dirigenten und Musikfunktionäre. Bekannt ist, dass er 1829 Bachs "Matthäuspassion" quasi wiederentdeckte und aufführte. In der Folgezeit wurde er ein europaweit berühmter Dirigent, mit dem sich viele Musikfestivals gerne schmückten. Als Musikfunktionär gehörte er z.B. zu den Gründern des Leipziger Konservatoriums und initiierte die Aufstellung eines Bach-Denkmals in Leipzig. Der Jude Felix Mendelssohn ist neben Robert Schumann einer der beiden großen deutschen Komponisten der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und hat mit seinem Werk auch die weiteren Jahrzehnte des Jahrhunderts entscheidend mitgeprägt. Dass beide Vorträge zahlreiche Musik- und Bildbeispiele enthalten, versteht sich von selbst.

Kursnummer 81035A-sg
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Gebühr: 21,00
Dozent*in: Dr. Ernst Herttrich
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19.04.24 22:47:40